11. Todestag

 

"Vielleicht ist alles, was uns trennt,

alles was im Herzen brennt.

Und alles, was im Stillen weint,

dasselbe, das uns bald verreint.

Vielleicht ist alles, was uns bliebe,

vielleicht ist einfach alles LIEBE."

 

- Schmetterlingspoesie-

(Michael "Bundy" Roth)

 

  

 

 

11 Jahre ohne dich…

 

Wir zählen hier die Tage, Wochen Monate und Jahre, die wir nun ohne dich sind, aber ich weiß, dort wo du bist, spielt Zeit keine Rolle – denn sie ist nur von uns Menschen konstruiert, um uns zurecht zu finden und um alles zu strukturieren. Dabei zählt doch immer nur das Hier und Jetzt, obwohl uns die Vergangenheit geprägt hat. So viel Zeit ist bereits vergangen, so viele Dinge sind geschehen, so vieles hat sich verändert, seit du nicht mehr bei uns bist und doch fehlst du uns so sehr. Die Trauer ist anders ja, man gewöhnt sich an den Schmerz, der nicht immer gleich stark aber auch nie ganz weg ist. Auch die Frage nach dem WARUM – bleibt.

 

Nun ist vor wenigen Wochen dein Uropa ins Licht gegangen – seine Zeit war gekommen – er hatte ein langes Leben, in dem er so einiges erreicht hatte und es ist auch irgendwie in Ordnung, dass er mit fast 93 Jahren nun aus dem Leben gegangen ist und dennoch schmerzt es. Dabei hat er so viele schöne Erinnerungen und vor allem auch UNS, seine Nachfahren hinterlassen auf dieser Welt. 

 

Was hast DU hinterlassen? Eine riesengroße Lücke in unserer Familie, in unseren Herzen, sicherlich auch schöne Erinnerungen an DICH und an unsere viel zu kurze gemeinsame Zeit... Nur hattest du nicht die Möglichkeit, deinen Lebensweg, der abrupt endete, so zu gehen, wie wir es uns auch für DICH gewünscht hätten - um etwas aus deinem Leben zu machen, wie dein Uropa. Eine eigene Familie zu gründen und Nachfahren zu haben, bleibt dir verwehrt und es fällt noch immer schwer sich damit abzufinden. 

 

So sehr wünschte ich, dich einmal sehen zu können, wie du nun wärst… wie würdest du heute aussehen? Was würdest du denken oder fühlen? Was würde dich interessieren, was begeistern? Wie würdest du als Bruder zu deinen Geschwistern stehen, wie mit Ihnen interagieren? Ich weiß, dass ich auf all diese Fragen nie eine Antwort erhalten kann, aber ich schaffe es auch nicht, sie mir gar nicht erst zu stellen… An Tagen wie heute, sind diese Fragen besonders präsent! 

 

Alles verändert sich und nichts steht jemals still. Das eine Familienmitglied geht und das nächste kommt. Der Kreislauf des Lebens zeigt uns immer wieder sein Gesicht und zeigt uns auch immer wieder auf, dass vieles nicht planbar ist und wir so manches nicht in der Hand haben. Ich möchte dem Leben vertrauen, aber manchmal fällt das so schwer… Ich weiß ja, dass wir alle miteinander verbunden bleiben und auch TRENNUNG nur eine Illusion ist. Manchmal tröstet es, aber manchmal leider auch nicht…

 

Ich drücke dich ganz fest in meinen Gedanken und schicke dir Tausend Küsschen in deine Welt. Die Liebe bleibt für immer und mit ihr bleibst auch du ganz fest in meinem Herzen.

 

Deine Mama – die heute wieder ganz besonders viel an dich denkt!